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Magdalena Pakosta, eine protestantische Böhmin auf der Flucht Anfang des 17. Jahrhundert, berichtet….

Als es wieder dunkel wurde, kam ich in ein kleines Dorf zu einem Häuschen. Dort wohnten zwei Frauen, die gerade Abendbrot zubereiteten. Sie gaben mir auch Brot und Suppe. Meine nassen Kleider hängten sie an den Ofen und mir haben sie ein Plätzchen hinter den Ofen angewiesen, wo mir sehr wohl wurde. Dann, als die Männer kamen, hat der eine seinen Mantel ausgezogen und damit mich zugedeckt. Am anderen Morgen habe ich ihnen für ihre Freundlichkeit gedankt und bin weitergegangen. Da ich, aber nicht wusste nach welcher Seite ich zu gehen hatten und auch niemanden fragen konnte, bin ich sehr traurig geworden. Da habe ich angefangen zu überlegen, ob ich nicht zu meinen Kindern zurückkehren sollte und meinen Mann verlassen. So bin ich dann denselben Tag wieder zurückgegangen.

Maddalena Pakosta – 1703

Quelle: .Archiv Böhmisches Dorf. A IV.1 Böhmische Lebensläufe der Gemeine Rixdorf aus den Jahren 1760 – 1769. (Übersetzung LL 1 Nummer 88)