Projektbeschreibung
Geteilte Geschichte(n) – Gemeinsame Wege ist ein deutsch-tschechisches Jugendaustauschprojekt. Darin gehen Jugendliche der geteilten Geschichte von Tschechien und Deutschland auf die Spur. Ausgangspunkt ist die böhmische Fluchtbewegung im 18. Jahrhundert. Viele Mitglieder der Brüdergemeinde kamen nach Berlin und fanden im heutigen Bezirk Neukölln ein neues Zuhause. Daran anschließend werden weitere Geschichten von Migration und Flucht erforscht. Mit dem Wissen über die Vergangenheit soll auch der Blick in die Zukunft gewagt werden: Wie möchten wir zusammenleben und wie kann eine gemeinsame Zukunft aussehen?
Die erkundeten Geschichten und damit verbundenen Orte werden auf einer Karte sichtbar gemacht. So entsteht nach und nach eine gemeinsame Wanderroute mit Orten und Geschichten von historischen und aktuellen Migrationsbewegungen in Tschechien und Deutschland. Die Route kann nach Fertigstellung auch über Wanderapps (kamoot, mapy) abgerufen und abgewandert werden.
Zunächst ein paar Definitionen mit denen wir im Rahmen des Projektes gearbeitet haben…
Migration ist…
Von Migration spricht man, wenn eine Person ihren Lebensmittelpunkt räumlich verlegt. Von internationaler Migration spricht man dann, wenn dies über Staatsgrenzen hinweg geschieht“ (s. BAMF 2006). Zudem kann Migration als kennzeichnend für die Gesellschaft verstanden werden, indem sie gesellschaftliche Kontexte und ihre Menschen verändert (Georgi et al. 2022: 17).
Georgi, Viola B.; Lücke, Martin; Meyer-Hamme, Johannes; u. a. (Hrsg.) (2022): Geschichten im Wandel: neue Perspektiven für die Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft, Bielefeld: transcript (Public history – angewandte Geschichte).
Flucht ist…
Flucht ist das Ausweichen vor einer lebensbedrohenden Zwangslage aufgrund von Gewalt.” Die Genfer Flüchtlingskonvention definiert Flüchtlinge als Menschen, die “aus der begründeten Furcht vor Verfolgung wegen ihrer […] Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung” ihr Heimatland verlassen und eine internationale Grenze überschreiten.
Jochen Oltmer: Globale Migration. Geschichte und Gegenwart. Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2017.)
Unsere neueste Station:
Budweis
Wir befinden uns in České Budějovice (auf Deutsch Budweis), wo bis zum Ende des zweiten Weltkriegs eine große deutsche Minderheit gelebt hat. Die Deutschen haben die Stadt schon seit ihrer Gründung im 13. Jahrhundert im Zusammenhang mit der sogenannten Ostsiedlung (gewaltsame Landnahme zwischen Elbe und Oder durch das Deutsche Reich) besiedelt. Im 16. Jahrhundert haben sie sogar zahlenmäßig überwogen und hatten bedeutende Posten in der Stadtverwaltung inne. Im 19. Jahrhundert zogen immer mehr Tschech*innen vom Land in die Stadt, was zu einer Verschiebung in der Zusammensetzung der Bevölkerung in den Städten führte. So auch in Budweis. Dieser Zuzug ging einher mit einer wachsenden Emanzipation der tschechischen Bevölkerung, das heißt der Ruf nach einer eigenen Nation wurde stärker.
Entlang Geteilter Geschichten
Unser erlebten Karte_n der Wanderung
Unser Zeitplan
Wer wir sind
grenzgänge bietet ein vielschichtiges Angebot rund um die Themenkomplexe Migration und Teilhabe und globale Zusammenhänge. Neben den beliebten thematischen Stadtrundgängen und Hafenrundfahrten gehören auch Workshops, Seminare und Projekte mit Schulen im Stadtraum zum Programm. Grenzgänger will Grenzen hinterfragen, neue Perspektiven aufzeigen und dabei die Grenzen des eigenen Tellerrands überschreiten!
Der Verein Pragkontakt unterstützt und begleitet deutschsprachige Schulklassen, Jugend- und Erwachsenengruppen bei der Vorbereitung und Durchführung ihrer Klassenfahrten, Studien-, Bildungs- und Begegnungsreisen in die tschechische Hauptstadt und deren Umgebung. Das Ziel von Pragkontakt ist es, Gruppen die Möglichkeit zu geben, tiefer gehendes Wissen über Prag und die Tschechische Republik zu erlangen.
Gemeinsam mit
Johanna Eck Schule
Gymnázium J. V. Jirsíka
Archiv im Böhmischen Dorf
Das vom Verein geförderte Archiv liefert Zeugnis über 280 Jahre Migrationsgeschichte der geflüchteten Böhmen und ihrer Nachkommen in Gemeinden des heutigen Berlin. Es unterstützt durch die Bereitstellung von Informationen und in der Gestaltung der Inhalte.